%% File ``germdoc.tex'', V. 2.5c <96/05/01> %% %% Copyright (C) 1992, 1995, 1996 by B.Raichle and DANTE e.V. %% All rights reserved. %% %% %% "Anderungen: %% -- Erste Fassung: Tagungsbericht (ca. 3 Seiten) -- %% <87/11/27> Hubert Partl %% Bericht "uber die Einigung auf einen "`Minimal Subset von %% einheitlichen deutschen \TeX-Befehlen"' auf dem 6. Treffen der %% deutschen \TeX-Interessenten in M"unster (Oktober 1987). %% <90/04/??> Hubert Partl %% Korrektur \selectlanguage statt \setlanguage, f"ur v2.3 %% <92/04/12> br %% erste Erweiterungen und Erg"anzungen des Berichts mit einer %% kurzen Installationsanleitung und den "Anderungen im %% German-Style, f"ur v2.4a %% --- Neufassung: Benutzerhandbuch (ca. 20-22 Seiten) -- %% <95/01/01> br %% komplett "uberarbeitete, restrukturierte und stark erweiterte %% Version mit ausf"uhrlicherer Benutzungs- und Installations- %% anleitung, f"ur v2.5a %% <95/01/20> br %% vier(!) kleinere Korrekturen, f"ur v2.5b %% <96/05/01> br %% "uberarbeite und korrigierte Version mit Neuerungen aus v2.5c %% %% \ifx\documentclass\undefined % LaTeX2e? \documentstyle[11pt,a4,german]{article} \else \NeedsTeXFormat{LaTeX2e} \documentclass[11pt,a4paper]{article} \usepackage{german} \fi \title{Kurzbeschreibung -- {\tt german.sty} (Version~2.5)} \author{Bernd Raichle \\ Koordinator "`german.sty"' \\ DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung \TeX\ e.V\negthinspace.} \date{1.~Mai 1996\\ (f"ur {\tt german.sty} Version~2.5c)} \ifx\LaTeXe\undefined \newcommand{\pLaTeXe}{% \mbox{\LaTeX\kern.15em$2_{\textstyle\varepsilon}$}} \newcommand{\LaTeXe}{\protect\pLaTeXe}\fi \ifx\emergencystretch\undefined \else \setlength{\emergencystretch}{1em}\fi \newenvironment{beispiel}{% \begin{quote}\small \begin{tabbing}% {\tt "`\glq Ja, bitte!\grq!"'}\qquad \=ergibt:\qquad\=\kill }{\end{tabbing}\end{quote}} \hyphenation{Datei-name Datei-namen} \begin{document} \maketitle \begin{abstract} Beim 6.~Treffen der deutschen \TeX-""Interessenten in M"unster (Oktober 1987) wurde Einigung "uber ein "`Minimal Subset von einheitlichen deutschen \TeX-Befeh\-len"' erzielt, das seitdem an allen Installationen von \TeX\ und \LaTeX\ durch die Style-Option "`german"' zur Ver"-f"u"-gung stehen und f"ur Texte in deutscher Sprache verwendet werden soll. Damit wird erreicht, da"s alle \TeX- und \LaTeX-Dokumente, die diese Befehle enthalten, problemlos von einem Rechner zum anderen "uber"-tragen werden k"onnen. \end{abstract} \tableofcontents \section{Allgemeines} Die Style-Option "`german"' dient mehreren Zwecken: \begin{itemize}\tolerance=2000 \item Der deutsche Schriftsatz weist einige Besonderheiten auf, die in \TeX{} durch neue Makros und verschiedene "Anderungen unterst"utzt und dem Benutzer angeboten werden k"onnen. Beispiele in "`german"' sind die Makros f"ur die unterschiedlichen Anf"uhrungszeichen und die "Anderung des Umlautmakros f"ur die Schriften der Com\-pu\-ter-Modern-Familie. \item Zur Vereinfachung und Standardisierung der Eingabe von Umlauten und des Buchstabens~"s wird die Kurznotation~"`\verb:"x:"' f"ur Rechner einge"-f"uhrt, die die Eingabe dieser Zeichen nicht direkt erlauben. Heutzutage unter"-st"utzen die meisten Rechnersysteme die direkte Eingabe und Anzeige von Umlauten, jedoch ist die Kurznotation weiterhin als Quasi-Standard zum Austausch von \TeX- und \LaTeX-Dokumenten sinnvoll und f"ur deutschsprachige Texte weit verbreitet. \item "`german"' unterst"utzt au"serdem das Einbinden deutschsprachiger Texte in ein Dokument einer anderen Sprache -- momentan mit der Beschr"ankung auf Englisch und Franz"osisch. \end{itemize} \section{Verwendung} \subsection{Laden der Style-Option} Vor der Verwendung der durch die Style-Option "`german"' zu"-s"atzlich zur Ver"-f"u"-gung gestellten Befehle mu"s die Style-Option geladen werden. \paragraph{\LaTeX:} Mit \LaTeX\ (genauer: \LaTeXe) wird die Style-Option als Paket mit \begin{quote} \verb:\usepackage{german}: \end{quote} nach der Deklaration der Dokumentenklasse mit \verb:\documentclass: geladen. Momentan hat das Paket "`german"' keine eigenen Paket"-optionen und verwendet keine Dokumenten"-klassen"-optionen. \paragraph{\LaTeX~2.09:} Mit der alten \LaTeX-Version oder im \LaTeX~2.09-Kompatibi\-li\-t"ats"-modus von \LaTeXe{} wird die Style-Option innerhalb des optionalen Arguments des \verb:\documentstyle:-Befehls, beispielsweise mit \begin{quote} \verb:\documentstyle[11pt,german]{article}: \end{quote} angegeben. \paragraph{plain-\protect\TeX:} Unter {\tt plain}-\TeX\ wird die Style-Option als gew"ohnliche Makro"-datei mit dem \TeX-Befehl \begin{quote} \verb:\input german.sty: \end{quote} dazugeladen. \subsection{Befehle} Der beim 6.~Treffen der deutschen \TeX-Interessenten in M"unster festgelegte Befehlssatz wurde nach"-tr"aglich um einige Befehle erweitert. Diese Erweiterungen werden zur Kenntlichmachung in der folgenden Liste mit einem~$\dagger$ versehen. \subsubsection{Umlaute, Tremata und der Buchstabe "s} \begin{itemize} \item \verb:\"a: ergibt mit Schriften aus der Com\-pu\-ter-Modern-Familie, mit denen ein Umlaut nur aus zwei Zeichen zusammengesetzt werden kann, ein "`a"' mit einem Trema. Die Style-Option "`german"' definiert dieses Makro deshalb so um, da"s die Umlautpunkte etwas nach unten verschoben werden (Original: {\originalTeX \"a}, mit "`german"': \"a), \item \verb:"a: als Kurzform f"ur \verb:\"a: (Umlaute, wie~"a) -- ebenso f"ur die Vokale o und~u, \item \verb:"e: und \verb:"i: f"ur ein e und i mit Trema, \item \verb:"s: als Kurzform f"ur \verb:\ss: (scharfes~s: "s), \verb:"S:$^\dagger$ ergibt "`SS"' (\verb:"z:$^\dagger$ und \verb:"Z:$^\dagger$ kann f"ur~\ss\ bzw.\ SZ verwendet werden, falls man Mi"sverst"andnisse bei der Verwendung in Gro"sbuchstaben vermeiden m"ochte). \end{itemize} \paragraph{Verwendungsbeispiele} \begin{beispiel} \verb:sch"on: \> ergibt: \> sch"on \\ \verb:sch\"on: \> ergibt: \> sch\"on (statt: {\originalTeX sch\"on})\\[3pt] \verb:Citro"en: \> ergibt: \> Citro"en \\[3pt] \verb:Stra"se Ma"ze: \> ergibt: \> Stra"se Ma"ze \\ \verb:STRA"SE MA"ZE: \> ergibt: \> STRA"SE MA"ZE \\ \end{beispiel} % Die Befehle f"ur Umlaute und scharfes~s sind so definiert, da"s auch in Silben {\em vor\/} und {\em nach\/} dem Befehl die automatische Silbentrennung funktioniert. Dabei kann \TeX\ jedoch nicht mehr alle oder eventuell falsche Trennstellen finden (Beispiel: {\tt "ubert-ra-gen} statt {\tt "uber-tra-gen}). Diese fehlerhaften Trennungen treten bei der Verwendung von {\tt T1}-kodierten Schriften, wie beispielsweise den {\tt DC}-Schriften, die man unter \LaTeXe{} ohne gro"se Anpassungen verwenden kann, nicht auf. \TeX{}s Trennalgorithmus kann Trennstellen prinzip"-bedingt nicht 100\%ig fehlerfrei finden. Deshalb erhalten Sie, unabh"angig von der verwendeten Schrift, immer einige, wenn auch nur sehr wenige fehlerhaften Wort"-trennungen. \subsubsection{Zusammentreffen von drei gleichen Konsonanten und \protect\mbox{"`ck"'} bei Silbentrennung} \begin{itemize} \item \verb:"ck: f"ur \mbox{"`ck"'}, das als \mbox{"`k-k"'} getrennt wird, \item \verb:"ff: f"ur \mbox{"`ff"'}, das als \mbox{"`ff-f"'} getrennt wird -- auch f"ur die anderen relevanten Konsonanten l, m, n, p, r und~t. \end{itemize} % Regel~$179$ der "`Richtlinien zur Rechtschreibung~\ldots"'~\cite{Duden} bestimmt: {\it Treffen bei Wortbildungen drei gleiche Konsonanten zusammen, dann setzt man nur zwei, wenn ein Vokal folgt. Bei Silbentrennung tritt der dritte Konsonant wieder ein.} {\it \mbox{ck} wird\/} nach Regel~$204$ {\it bei der Silbentrennung in \mbox{k-k} aufgel"ost.} \paragraph{Verwendungsbeispiele:} \begin{beispiel} \verb:Dru"cker: \> ergibt: \> Drucker bzw.\ Druk-ker \\ \verb:Ro"lladen: \> ergibt: \> Rolladen bzw.\ Roll-laden \\ \end{beispiel} % Da man diese besonderen F"alle der Silbentrennung nur durch den \TeX-Befehl \verb:\discretionary: als Trennausnahmen realisieren kann, wird dadurch leider die Trennung in den restlichen Wortteilen und die Ligaturbildung um diese Konsonanten beeinflu"st. \subsubsection{Anf"uhrungszeichen} \begin{itemize} \item \verb:"`: oder \verb:\glqq: f"ur untere und \verb:"': oder \verb:\grqq: f"ur obere "`deutsche An\-f"uh\-rungs"-zeichen"' (\glqq G"anse"-f"u"schen\grqq), \item \verb:\glq: f"ur untere und \verb:\grq: f"ur obere \glq halbierte An\-f"uh\-rungs"-zeichen\grq, \item \verb:"<: oder \verb:\flqq: f"ur linke und \verb:">: oder \verb:\frqq: f"ur rechte " in der franz"osischen Form (\flqq guillemets\frqq), \item \verb:\flq: f"ur linke und \verb:\frq: f"ur rechte \flq halbierte An\-f"uh\-rungs"-zeichen\frq\ in der franz"osischen Form, \item \verb:\dq: zum Ausdrucken des Doublequote-Zeichens~(\verb:":). \end{itemize} % In~\cite{Duden} findet man: {\it Im deutschen Schriftsatz werden vornehmlich die An"-f"uhrungszeichen "`\ldots"' und ">\ldots"< angewendet. Die franz"osische Form "<\ldots"> ist im Deutschen weniger gebr"auchlich; in der Schweiz hat sie sich f"ur den Antiquasatz eingeb"urgert.} Die Regeln~$10$ff erg"anzen diese Aussagen durch: {\it Eine Anf"uhrung in einer Anf"uhrung wird durch halbe Anf"uhrungszeichen deutlich gemacht.} \paragraph{Verwendungsbeispiele:} \begin{beispiel} \verb:"`Ja, bitte!"': \> ergibt: \> "`Ja, bitte!"' \\[3pt] \verb:"`Sag' doch nicht immer \glq Ja, bitte!\grq!"': \\ \> ergibt: \> "`Sag' doch nicht immer \glq Ja, bitte!\grq!"' \\[3pt] \verb:">Ja, bitte!"<: \> ergibt: \> ">Ja, bitte!"< \\[3pt] \verb:">Sag' doch nicht immer \frq Ja, bitte!\flq!"<: \\ \> ergibt: \> ">Sag' doch nicht immer \frq Ja, bitte!\flq!"< \\[3pt] \verb:": \> ergibt: \> " \\ \end{beispiel} % F"ur die Realisierung der Anf"uhrungszeichen existiert keine L"osung, die uneingeschr"ankt f"ur alle Schriften verwendbar w"are. Bei der momentanen Realisierung ist zu beachten, da"s bei Verwendung von nicht-{\tt T1}-kodierten Schriften (z.\,B.\ die Com\-pu\-ter-Modern-Familie) kein {\it Kerning\/} zwischen den An\-f"uh\-rungs"-zeichen und den anderen Zeichen einge"-f"ugt wird. Bei einigen Buch\-staben-Anf"uhrungs\-zeichen-Kombi"-nationen k"onnen daher zu gro"-"se bzw.\ zu kleine Ab"-st"an"-de auftreten (Beispiel: \mbox{"`\kern0ptV} statt~\mbox{"`\negthinspace V}). Relativ h"aufig ist in Dokumenten folgender Fehler zu beobachten: Statt mit Hilfe von \verb:"`: und \verb:"': die Anf"uhrungszeichen "`\ldots"' bzw.\ mit \verb:``: und \verb:'': die im englischsprachigen Raum gebr"auchlichen Anf"uhrungszeichen ``\ldots'' zu erzeugen, wird einfach der direkt auf der Tastatur zu findende Double\-quote~\verb:": verwendet, der das falsche Ergebnis ''\ldots'' erzeugt. Dieser Fehler ist leider in vielen mit \LaTeX\ erstellten deutschsprachigen Texte zu beobachten, obwohl das Fehlen der unteren, "offnenden Anf"uhrungszeichen auf"|fallen m"u"ste! Bei Verwendung der Style-Option "`german"' mit der dann ge"anderten Bedeutung des Double\-quote kann dies au"serdem zu verschiedenen Fehlermeldungen f"uhren. Ben"otigt man das Double\-quote-Zeichen, so mu"s man mit der Style-Option "`german"' die Befehle \verb:\dq: oder~\verb:\verb+"+: verwenden. Aus Kompatibilit"ats"-gr"unden mit alten Versionen der Style-Option wird auch noch~\verb:"{}: unter"-st"utzt. \subsubsection{Trennhilfen f"ur die automatische Silbentrennung} \begin{itemize} \item \verb:\-: f"ur eine Silbentrennstelle, wobei vor und nach dieser Trennstelle die Silbentrennung unter"-dr"uckt wird (dies ist \TeX{}s Original"-befehl zur Kennzeichnung von Trennstellen), \item \verb:"-: f"ur eine Silbentrennstelle "ahnlich wie bei \verb:\-:, bei der aber die automatische Silbentrennung vor und nach dieser Trennstelle erhalten bleibt; im Gegensatz zu \verb:\-: kann man mit \verb:"-: eine Trennstelle ein"-f"ugen und alle weiteren Trennstellen werden von \TeX\ selbst bestimmt, \item \verb:"": f"ur eine Silbentrennstelle, bei der aber im Fall der Trennung {\it kein\/} Bindestrich hinzugef"ugt wird, \item \verb:"|: zur Verhinderung von Ligaturen, "ahnlich wie bei \verb:"-:, bei der aber noch zu"-s"atzlich ein kleiner Zwischenraum zur besseren Trennung der Einzelzeichen einer Ligatur eingef"ugt wird, %\item \verb:\allowhyphens: dient zum Einf"ugen einer Wortfuge, wobei % an dieser Stellen {\it keine\/} Silbentrennstelle eingef"ugt wird, % aber die automatische Silbentrennung vor und nach dieser Stelle % weiterhin erhalten bleibt, \item \verb:-: f"ur einen Bindestrich (Divis) bei Zusammensetzungen von W"ortern und Wort"-abk"urzungen; \TeX\ f"ugt nach dem Bindestrich {\it immer\/} implizit eine Trennstelle ein und verhindert die Trennungen der Wortteile vor und nach dem Bindestrich, \item \verb:"~:$^\dagger$ f"ur einen Bindestrich ohne Trennstelle, \item \verb:"=:$^\dagger$ f"ur einen Bindestrich mit Trennstelle, wobei die automatische Silbentrennung vor und nach dieser Stelle weiterhin erhalten bleibt. \end{itemize} \paragraph{Verwendungsbeispiele:}\hspace{0pt plus 1em} Die m"oglichen Silbentrennstellen sind in den Beispielen durch das Zeichen~$|$ gekennzeichnet. \begin{beispiel} \verb:Auf"|lage: \> ergibt: \> Auf"|lage (statt Auflage) \\ \> \> mit den Trennstellen: Auf$|$la$|$ge \\[3pt] \verb:"ubertragen: \> ergibt: \> "ubert$|$ra$|$gen (falsche Trennstelle!) \\ \verb:"uber\-tragen: \> ergibt: \> "uber$|$tragen \\ \verb:"uber"-tragen: \> ergibt: \> "uber$|$tra$|$gen \\[3pt] \verb:bergauf und -ab: \> ergibt: \> berg$|$auf und -$|$ab (falsche Trennstelle)\\ \verb:bergauf und "~ab: \> ergibt: \> berg$|$auf und "~ab \\ \verb:I-Punkt: \> ergibt: \> I-$|$Punkt (schlechte Trennstelle)\\ \verb:I"~Punkt: \> ergibt: \> I"~Punkt \\ \verb:Arbeiter"=Unfall: \> ergibt: \> Ar$|$bei$|$ter-$|$Un$|$fall$|$ver$|$si$|$che$|$rungs- \\ \verb:versicherungsgesetz: \> \> ge$|$setz \\ \end{beispiel} \paragraph{Tips:} \begin{itemize} \item Bei zusammengesetzten W"ortern, die falsche Trennstellen aufweisen, sollte man zuerst die Trennhilfe~\verb:"-: in die Wortfuge der Zusammensetzung ein"-f"ugen und nochmals testen, ob danach richtig getrennt wird, bevor man weitere Trennhilfen ein"-f"ugt. \item Bei der Verwendung von Bindestrichen zur Er"-g"anzung ("`bergauf und \mbox{-ab}"', "`\mbox{ein-}, zwei- oder dreimal"'), vor Schr"ag"-strichen ("`\mbox{Ein-}\slash Aus\-gang"') und Klammern ("`Prim"ar-\mbox{(Haupt-)}""Strom"') sollte man mit den Befehlen \verb:\mbox:, \verb:"": und \verb:"~: vor den Satzzeichen die Trennung unterbinden und eventuell nach den Satzzeichen wieder erlauben. \item Den Befehl~\verb:"=: sollte man nur f"ur automatisch erstellte Texte verwenden, da er in den mit dem Bindestrich verbundenen Wortteilen auch nahe am Bindestrich liegende Trennstellen erlaubt, die man vermeiden sollte. Zusammengesetzte W"orter sollten grund"-s"atzlich ohne Bindestrich geschrieben werden. Wenn der Bindestrich dennoch zur Vermeidung von Mi"sverst"andnissen oder zur Verdeutlichung notwendig ist, und man neben der Trennung am Bindestrich weitere Trennstellen erlauben will, sollte man mit \verb:\-: und \verb:"-: wenige, wohl"-"uber"-legte Trennhilfen ein"-f"ugen. \end{itemize} \subsubsection{Erstellen deutschsprachiger Dokumente und Einbinden von deutschsprachigen Texten in fremdsprachige Dokumente} \begin{itemize} \item \verb:\selectlanguage{:\mbox{\(\langle\)\it Sprache\/\(\rangle\)}\verb:}: zum Umschalten zwischen deutschen, "oster"-reichischen, englischen, amerikanischen und franz"osischen Datumsangaben und "Uber"-schriften. {\tt\string\select\-language} aktivert zu"-s"atz"-lich die der Sprache zugeordneten Trennmuster (siehe auch~\ref{sec:languageundef}, S.~\pageref{sec:languageundef}). F"ur~\mbox{\(\langle\)\it Sprache\/\(\rangle\)} ist einer der folgenden Namen zu verwenden: \verb:german:, \verb:austrian:, \verb:english:, \verb:USenglish: oder \verb:french:, \item \verb:\germanTeX: zum Einschalten der deutschen \TeX-Befehle: aktiviert alle \verb:"x:-Befehle, "andert das \verb:\"x:-Makro und aktiviert durch einen {\tt\string\select\-language}-Aufruf die deutschen Trennmuster, "andert die Datumsangabe und die in den \LaTeX-Styles verwendeten "Uber"-schriften, \item \verb:\originalTeX: zum Zur"uckschalten auf Original-\TeX\ bzw.\ \mbox{-\LaTeX}: inaktiviert alle durch \verb:\germanTeX: aktivierten Befehle. \end{itemize} \paragraph{Verwendungsbeispiele:} Der Befehl \verb:\selectlanguage: pa"st die Datumsangabe und die in den \LaTeX-Styles\footnote{Angepa"ste Styles sind seit Dezember~1991 Bestandteil der offiziellen \LaTeX-Verteilung.} verwendeten "Uber"-schriften an die Sprache an. \begin{quote}\small \day=1 \month=1 \year=1995 % Beispieldatum (J\"anner!) \begin{tabular}{lll} \verb:\selectlanguage{:\mbox{\(\langle\)\it Sprache\/\(\rangle\)}\verb:}:& \verb:\today:&\verb:\chaptername:\\[3pt] \verb:german: & \selectlanguage{german}\today & \selectlanguage{german}\chaptername \\ \verb:austrian: & \selectlanguage{austrian}\today & \selectlanguage{austrian}\chaptername \\ \verb:english: & \selectlanguage{english}\today & \selectlanguage{english}\chaptername \\ \verb:USenglish:& \selectlanguage{USenglish}\today & \selectlanguage{USenglish}\chaptername \\ \verb:french: & \selectlanguage{french}\today & \selectlanguage{french}\chaptername \end{tabular} \end{quote} % \verb:\selectlanguage: ist nicht dazu geeignet, innerhalb eines Dokuments zwischen mehreren Sprachen umzuschalten. Mit ihm bestimmt man die "`Haupt\-sprache"' des Dokuments, deshalb sollte dieser Befehl nur ein einziges Mal in einem Dokument in der Pr"a"-ambel verwendet werden. Dadurch k"onnen die Befehle aus der Style-Option "`german"' auch innerhalb eines fremdsprachigen Dokuments benutzt werden. \begin{quote}\small \begin{verbatim} \NeedsTeXFormat{latex2e} \documentclass{article} \usepackage{german} %\germanTeX % nicht notwendig, wird durch das Laden von % `german' implizit aufgerufen \selectlanguage{USenglish} \begin{document} An english text with some german words, e.g., "Au"serung. \end{document} \end{verbatim} \end{quote} \begin{figure} \setlength{\partopsep}{0pt} \begin{center} \rule[.3\baselineskip]{.3\textwidth}{.1pt} \renewcommand{\arraystretch}{1.1} %\setlength{\tabcolsep}{.5\tabcolsep} \begin{tabular}[b]{ll@{}} \multicolumn{2}{@{\strut}l}{\it Befehle mit aktivem Doublequote:}\\[4pt] \verb:"a:, \verb:"A:, \verb:"o:, \verb:"O:, \verb:"u:, \verb:"U: & Umlaute: "a, "A, "o, "O, "u, "U \\ \verb:"s:, \verb:"S:, \verb:"z:, \verb:"Z: & Buchstabe~"s, "S, "z und "Z \\ \verb:"e:, \verb:"E:, \verb:"i:, \verb:"I: & Buchstaben mit Trema: "e, "E, "i, "I \\[3pt] \verb:"c:, \verb:"C: & ck $\rightarrow$ k-k \\ \verb:"f:, \verb:"l:, \verb:"m:, \verb:"n:, \verb:"p:, \verb:"r:, \verb:"t:,\\ \verb:"F:, \verb:"L:, \verb:"M:, \verb:"N:, \verb:"P:, \verb:"R:, \verb:"T: & ausfallender dritter Konsonant \\[3pt] \verb:"`:, \verb:"': & "` "' \\ \verb:">:, \verb:"<: & "> "< \\[3pt] \verb:"-:, \verb:"|:, \verb:"": & Trennhilfen \\ \verb:"~:, \verb:"=: & Bindestriche mit besonderem Verhalten \\[5pt] \multicolumn{2}{p{.95\textwidth}}{% Alle anderen {\tt\string"x}-Befehle, die mit keiner Bedeutung belegt sind, erzeugen eine Fehlermeldung, um auf eine fehlerhafte Eingabe hinzuweisen.}\\ \\ \multicolumn{2}{@{}l}{\it Befehle mit ge"andertem Verhalten:}\\[4pt] \verb:\": & Umlautmakro mit tieferem Akzentzeichen, \\ & ohne Unterdr"uckung der Silbentrennung \\ \\[-3pt] \multicolumn{2}{@{}l}{\it Neue Befehle -- Textzeichen:}\\[4pt] \verb:\glqq:, \verb:\grqq:, \verb:\glq:, \verb:\grq: & Anf"uhrungszeichen: \glqq\ \grqq\ \glq\ \grq \\ \verb:\flqq:, \verb:\frqq:, \verb:\flq:, \verb:\frq: & dto., franz"osische Form: \flqq\ \frqq\ \flq\ \frq \\[3pt] \verb:\dq: & Doublequote-Zeichen \\ \\ \multicolumn{2}{@{}l}{\it Neue Befehle -- Sprachumschaltung:}\\[4pt] \verb:\selectlanguage: & Trennmuster $+$ "Uberschriften wechseln\\ \verb:\germanTeX:, \verb:\originalTeX: & (de-)aktiviere deutsche \TeX-Befehle \\ \\ \multicolumn{2}{@{}l}{\it Obsolete Befehle: (Nicht mehr verwenden!)}\\[4pt] \verb:\3:, \verb:\ck: & alte Form von \ss\ und ck\,$\rightarrow$\,k-k\\ \verb:\setlanguage: & ersetzt durch \verb:\selectlanguage:\\ \\ \multicolumn{2}{@{}l}{\it Low-Level-Befehle:}\\[4pt] \verb:\allowhyphens: & k"unstliche, nicht trennbare Wortfuge \\ \verb:\mdqon:, \verb:\mdqoff: & (de-)aktiviere Doublequote-Befehle \end{tabular} \rule{.3\textwidth}{.1pt} \end{center} \caption{Befehls"ubersicht} \end{figure} \subsection{Beschr"ankungen und bekannte Fehler}\label{sec:fehler} \paragraph{Allgemein:} Da die Style-Option "`german"' das Double\-quote-Zeichen aktiviert und dessen urspr"ungliche Bedeutung "andert, k"onnen Probleme mit anderen Style-Optionen und fremden Dokumenten auftreten: \begin{itemize} \item Ganzzahlige Konstanten k"onnen in \TeX\ auch in hexadezimaler Notation mit einem voranstehenden Double\-quote eingegeben werden (Beispiel: \verb:"FF:). Beginnt die Hexadezimalzahl mit einer Ziffer, so sollten mit neueren Versionen der Style-Option "`german"' keine Probleme auftreten. Beginnt die Zahl stattdessen mit einem Buchstaben \mbox{A--F}, so tritt durch die ge"-"anderte Bedeutung des Double\-quote meist der Fehler "`{\tt Missing number, treated as zero}"' auf. Abhilfe: Hexadezimalzahlen, die mit einem Buchstaben beginnen, die Ziffer~$0$ voranstellen -- statt \verb:"FF: sollte man demnach \verb:"0FF: verwenden. Eine andere M"oglichkeit besteht darin, den Double\-quote mit Hilfe des \TeX-Primitivs \verb:\string+: (Bsp: \verb:\string"FF:) oder mit einem vorangestellten {\tt\string\original\-TeX} bzw.\ {\tt\string\mdqoff} zu deaktivieren. \item Leerschritte nach einem aktivierten Double\-quote werden ignoriert, d.\,h.\ sowohl \verb:" a: als auch~\verb:"a: ergeben dasselbe Ergebnis. Da dies eine Eigenschaft von \TeX\ selbst ist, kann es nicht ohne andere Nachteile verhindert werden. \item Nach einem aktivierten Double\-quote sollten keine geschweiften Klammern folgen. Sowohl die Kombination mit einer "offnenden Klammer~\verb:"{: als auch mit einer schlie"senden Klammer~\verb:"}: f"uhrt zu Fehlern. \end{itemize} % Treten die in den letzten beiden Punkten beschriebenen Fehler auf, ist dies meist auf die falsche Eingabe von An"-f"uh\-rungs"-zeichen zur"uckzuf"uhren. An"-f"uh\-rungs"-zeichen sind als \verb:"`:\ldots\verb:"': (bzw.\ als \verb:``:\ldots\verb:'':) einzugeben, die Verwendung eines einfachen Double\-quote f"uhrt zu falschen Ergebnissen! Bei Verwendung von Schriften mit der Kodierung~{\tt OT1}, z.\,B.\ der Com\-pu\-ter-Modern-Familie, gibt es zu"-s"atzlich folgende Einschr"ankungen: % \begin{itemize} \item Es werden nicht alle oder falsche Silbentrennstellen in W"ortern mit Umlauten gefunden, insbesondere wird nicht direkt um den Umlaut getrennt. Hier mu"s man eventuell mit dem Befehl~\verb:"-: nachhelfen. \item Da \TeX\ mit Hilfe der Makros in der Style-Option "`german"' die Umlaute und die An"-f"uh\-rungs"-zeichen aus mehreren Zeichen aufbauen mu"s, findet {\it kein\/} Kerning und {\it keine\/} Ligaturbildung mit den umgebenden Zeichen statt. Dies f"allt insbesondere bei den Kombinationen \mbox{"`\kern0pt V}, \mbox{"`\kern0pt W} und \mbox{f\kern0pt "'} auf und wird bei schr"ag"-gestellten Schriften noch ver"-st"arkt. Eine Abhilfe ist auf Makroebene nur sehr schwer realisierbar, so da"s man von Hand mit den Befehlen \verb:\negthinspace: und \verb:\/: f"ur korrektere Ab"-st"ande sorgen mu"s. \item Die Anf"uhrungszeichen in der franz"osischen Form "> und "< k"onnten, auch vom Aussehen, verbessert werden. Au"serdem wird nach diesen An"-f"uh\-rungs"-zeichen nicht umgebrochen, selbst wenn ein Wortzwischenraum folgen sollte. \item Die Typewriter-Schriften {\tt cmtt} besitzen keine Ligatur f"ur die doppelten An"-f"uhrungszeichen ( {\tt `\kern0pt`} statt~`` und {\tt '\kern0pt'} statt~''), sondern nur ein Zeichen f"ur den Double\-quote~{\tt\dq}. Daher er"-h"alt man mit \LaTeXe{} f"ur die Eingabe \verb:"`..."': das unerwartete Ergebnis~"`{\tt \begingroup\setbox2=\hbox{,}\setbox0=\hbox{\char34}% \setbox0=\hbox{\dimen0=\ht0\advance\dimen0-\ht2\lower\dimen0\box0}% \ht0=\ht2\dp0=\dp2\box0\endgroup...\char92}"'. Wer dies vermeiden will, mu"s die \LaTeXe-Deklarationen f"ur die beiden Symbole {\tt\string\text\-quote\-dblleft} und {\tt\string\text\-quote\-dblright} f"ur die OT1-Kodierung entsprechend "andern. \end{itemize} % Diese Einschr"ankungen sollten f"ur Schriften in der Kodierung~{\tt T1} nicht mehr existieren, da die verwendeten Zeichen in diesen Schriften existieren und mit korrektem Kerning verwendet werden. Diese Einschr"ankungen gelten f"ur die An"-f"uh\-rungs"-zeichen in der franz"osischen Form durch die momentane Realisierung der Style-Option auch noch weiterhin. Zur Verwendung von Post\-Script-Schriften sind unterschiedliche Versionen zur Einbindung dieser Schriften in \TeX{} und \LaTeX{} im Gebrauch. Verwendet man eine zu alte Version mit \LaTeXe{}, so erh"alt man fehlerhafte Akzent- und Anf"uhrungszeichen. Bitte probieren Sie mit folgendem Testdokument aus, ob sie ein zu altes Paket zur Verwendung von Post\-Script-Schriften installiert haben. % \begin{quote}\small \begin{verbatim} \NeedsTeXFormat{LaTeX2e} \documentclass{article} \usepackage{times} \begin{document} Test: \"a \"A \ss. \end{document} \end{verbatim} \end{quote} % Erhalten Sie fehlerhafte Umlaute oder kein scharfes~s, so besorgen Sie sich bitte eine neuere Version des Post\-Script-Schrift\-pakets und installieren Sie dieses. (Hinweis: Die Style-Option "`german"' wird in diesem Testdokument {\em nicht\/} verwendet, da der Test unabh"angig von "`german"' ist und er auch durch"-gef"uhrt werden kann, ohne "`german"' installieren zu m"ussen.) \paragraph{\LaTeXe{} (1.~Dezember~1994 und neuer):} \LaTeXe{} benutzt als Standard"-font"-auswahlschema die Version~$2$ des~\mbox{NFSS}, das den neuen Schriftparameter {\tt\string\font\-encoding} zur Verf"ugung stellt. Dadurch k"onnen sehr einfach Schriften mit unterschiedlicher Kodierung verwendet werden. So kann jetzt innerhalb eines Dokuments beliebig zwischen {\tt OT1}- und {\tt T1}-kodierten Schriften gewechselt werden. Sollen Schriften mit weiteren \mbox{\it font-encoding\/}-Werten verwendet werden, so m"ussen in einer entsprechenden Definitions"-datei f"ur das \LaTeXe-Package "`fontenc"' nur mit den entsprechenden \LaTeXe-Deklarationen die "`Low-Level"'-Makros \verb:\":, \verb:\ss:, \verb:\textquote...: angepa"st werden. Leider verhindert die Realisierung der Style-Option "`german"' auch noch f"ur Schriften mit der Kodierung~{\tt T1} ein korrektes Kerning und Ligaturbildung f"ur einige Zeichen, wie beispielsweise die An"-f"uh\-rungs"-zeichen in der franz"osischen Form. \paragraph{\LaTeXe{} (1.~Juni~1994):} Hier gilt das zuvor gesagte, jedoch hatte diese \LaTeXe-Version weitere Einschr"ankungen und es fehlten einige von "`german"' verwendete Eigenschaften. Daher konnten beispielsweise bei Verwendung von Schriften mit ge"-"anderten \mbox{\it font-encoding\/}-Werten Fehler oder fehlerhafte Ergebnisse auftreten. Da diese allererste \LaTeXe-Version mittlerweile einige Jahre alt ist, wird sie von "`german"' in kommenden Versionen nicht mehr unter"-st"utzt. Deshalb ist ein \mbox{Update} auf die neueste \LaTeXe-Version ratsam! \paragraph{\LaTeX~2.09:} Mit der mittlerweile nicht mehr offiziellen \LaTeX-Version k"on\-nen weitere Schriften nur mit relativ gro"sen Aufwand integriert werden. Man kann auch die mittlerweile von den Entwicklern nicht mehr gewartete Version~$1$ des Font"-auswahlschemas~\mbox{NFSS} verwenden, wobei NFSS~1 die Verwendung von Schriften in einer anderen Kodierung im Unterschied zu NFSS~2 noch nicht unter"-st"utzt hat. Die Style-Option "`german"' unterst"utzt daher mit \LaTeX~2.09 nur Schriften mit der Kodierung~{\tt OT1}, beispielsweise die Com\-pu\-ter-Modern-Familie. Sollen Schriften mit einer anderen Kodierung verwendet werden, so m"us\-sen die Makros \verb:\":, \verb:\ss:, \verb:\flqq:,\,\ldots\,\verb:\grq: entsprechend ge"-"andert werden. Weitere "Anderungen sind dann nicht notwendig. \paragraph{plain-\protect\TeX:} Hier gilt das zuvor f"ur \LaTeX~2.09 gesagte. Es ist geplant, \mbox{NFSS} Version~$2$ auch f"ur plain-\TeX\ verf"ugbar zu machen, so da"s man auch die unter \LaTeXe{} verf"ugbaren Vorteile nutzen kann. \subsection{Wohin melde ich Fehler?} Wenn Sie einen Fehler in der Style-Option "`german"' gefunden haben oder Vorschl"age zu deren Verbesserung haben, schreiben Sie an die in der Style-Option-Datei selbst angegebene Adresse oder an \begin{quote} DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung \TeX\ e.V\negthinspace. \\ Koordinator "`german.sty"' \\ Postfach 10\,18\,40 \\ 69008 Heidelberg \\ Federal Republic of Germany\\[5pt] E-mail: {\tt german@dante.de} \end{quote} Ein Kontakt per {\it electronic mail\/} wird bevorzugt. Der Fehlermeldung sollten Sie die komplette Eingabedatei beilegen, mit der dieser Fehler erzeugt werden kann. In Ihrem eigenen Interesse sollte diese Eingabedatei m"og"-lichst klein sein und nur die wirklich notwendigen Style-Optionen, Pakete und Makrodateien laden. Andernfalls gestaltet sich die Fehlersuche zu aufwendig und/oder es fehlen verwendete Makrodateien, um den Fehler nachvollziehen zu k"onnen. F"ugen Sie auch die Protokolldatei f"ur diese Eingabedatei mit an, da diese weitere Hinweise auf die verwendeten Makros geben. Um diese Protokolldatei klein zu halten, brechen Sie bitte bei einem Fehler mit~{\tt x} und nicht mit~{\tt q} ab. Bevor Sie einen Fehler melden, vergewissern Sie sich bitte, da"s der Fehler tats"achlich durch die Style-Option "`german"' und nicht durch eine fehlerhafte Eingabe Ihrerseits oder einen Folgefehler eines zuvor aufgetretenen Fehlers verursacht wird. Sehen Sie bitte auch in der Protokolldatei nach, ob diese eventuell Hinweise auf die Fehlerursache gibt. Sehr h"aufig gibt es Fehler in Zusammenhang mit Konstanten in hexadezimaler Schreibweise, die zur Fehlermeldung "`{\tt Missing number, treated as zero}"' f"uhren. Dieser "`Fehler"' ist bekannt und ist in dieser Anleitung in Abschnitt~\ref{sec:fehler} (S.~\pageref{sec:fehler}) beschrieben. \section{Installation} F"ur die Benutzung der Style-Option "`german"' ben"otigen Sie folgende Dateien: % \begin{enumerate} \item {\tt german.sty}, die Style-Option selbst, die Sie aus den Dateien \begin{itemize} \item {\tt german.ins} und \item {\tt german.dtx} \end{itemize} entpacken k"onnen und \item {\tt ghyph31.tex}, die deutschen Trennmuster {\tt ghyphen} in der z.\,Z.\ aktuellen Version~3.1a vom 13.~Februar 1994. \end{enumerate} \subsection{Vorbereitungen f"ur Benutzer}\label{sec:benutzerinit} Als gew"ohnlicher \TeX- bzw.\ \LaTeX-Benutzer m"ussen Sie nur daf"ur sorgen, da"s die Datei {\tt german.sty} in der neuesten Version vorhanden ist und geladen werden kann. Arbeiten Sie noch mit einer "alteren Version der Style-Option "`german"', sollten Sie sich eine neuere Version besorgen und installieren oder, falls Sie sich in der gl"ucklichen Lage befinden, da"s sich ein spezieller \TeX-Administrator um diese Dinge k"ummert, diesen auf die neuere Version und diese Anleitung aufmerksam machen. Hat Ihre plain-\TeX- oder \LaTeX-Version schon die Style-Option vorgeladen -- d.\,h.\ Sie m"ussen "`german"' nicht explizit als Style-Option bzw.\ \LaTeXe-Paket deklarieren bzw.\ die Makro-Datei laden -- sollten Sie dennoch die Style-Option explizit in Ihrem Dokument deklarieren bzw.\ laden! Wenn Sie Ihre Dokumente weitergeben, vermeiden Sie dadurch un"-n"otige Probleme und R"uck"-fragen. Am besten "andern Sie Ihre Installation so ab, da"s die Style-Option "`german"' {\it nicht\/} vorgeladen wird, da Sie damit sonst zu allen anderen \TeX-Installationen inkompatibel sind. Erscheint beim Laden der Style-Option die Meldung\label{sec:languageundef} % \begin{quote}\small \verb:\language number for German undefined, default 255 used.: \end{quote} % so haben Sie die deutschen Trennmuster nicht korrekt installiert und erhalten eventuell fehlerhafte Trennungen oder es wird nicht getrennt. Wie Sie die Trennmuster installieren m"ussen, erfahren Sie im n"achsten Abschnitt. \subsection{Vorbereitungen f"ur \protect\TeX-Administratoren} Damit Sie die Style-Option "`german"' den \TeX-Nutzern zur Verf"ugung stellen, mu"s diese, falls noch nicht getan, ausgepackt und installiert werden. Au"serdem m"ussen Sie alle Format"-dateien mit den deutschen Trennmustern so erstellen, da"s die Style-Option erkennen kann, wie auf diese Trennmuster umgeschaltet werden kann. Andernfalls wird nicht mehr oder falsch getrennt! \subsubsection{Installation der Style-Option} Die Style-Option "`german"' wird als {\it docstrip\/}-Archiv in zwei Dateien verteilt: % \begin{itemize} \item {\tt german.dtx} ent"-h"alt den dokumentierten Code f"ur {\tt german.sty} und \item {\tt german.ins} ist das zugeh"orige Installationsskript mit Anweisungen f"ur {\it docstrip}, wie die Datei {\tt german.dtx} auszupacken ist. \end{itemize} % Neben diesen beiden Dateien ben"otigen Sie noch {\it docstrip}, das Sie in der Datei {\tt docstrip.tex} oder {\tt docstrip.dtx} (und {\tt docstrip.ins}) in der aktuellen \LaTeXe-Release finden k"onnen. Sie k"onnen {\it docstrip\/} auch mit plain-\TeX\ oder \LaTeX\ verwenden, ohne da"s Sie zuvor \LaTeXe{} installiert haben -- entnehmen Sie einfach die Datei {\tt docstrip.tex} einer schon entpackten Verteilung oder entpacken Sie diese Datei mit den beiden Dateien {\tt docstrip.dtx} und {\tt docstrip.ins}, indem Sie % \begin{quote}\small \verb:tex docstrip.ins: \end{quote} % aufrufen. Ist {\it docstrip\/} vorhanden, entpacken Sie die Style-Option "`german"' mit % \begin{quote}\small \verb:tex german.ins: \end{quote} % Die Datei {\tt german.sty}, die dabei erzeugt wird, sollten Sie in ein Verzeichnis kopieren, in dem \TeX\ nach Makrodateien sucht (Bsp: {\tt{}.../texmf/""tex/""generic/""misc/}). Haben Sie noch "altere Versionen der Datei {\tt german.sty} in weiteren Verzeichnissen, die \TeX\ durchsucht, sollten Sie diese Dateien l"oschen oder umbenennen. Haben Sie die neue Version der Style-Option "`german"' installiert, sollten Sie auf alle F"alle den n"achsten Abschnitt lesen, da es sehr wahrscheinlich ist, da"s die Trennmuster in Ihren bisher installierten Formatdateien nicht "`korrekt"' installiert wurden. Ist dies der Fall, wird in allen Dokumenten, die die Style-Option verwenden, nicht mehr getrennt! \subsubsection{Installation der Trennmuster} \TeX\ kann ab Version~3.0 in einem Dokument verschiedene Trennmuster verwenden, so da"s jetzt mehrsprachige Dokumente mit korrekter Trennung m"oglich sind. \TeX\ benutzt zur Auswahl der Trennmuster einer Sprache eine ganze Zahl von 0--255, die der Sprache vor dem Laden der Trennmuster zugeordnet werden mu"s. Beim Laden eines Satzes von Trennmustern erfolgt (beim Ini\TeX-Durch\-lauf) die Zuordnung zu einer Sprache durch Zuweisung der ge"-w"ahlten Nummer an das spezielle \TeX-Register \verb:\language:. Ebenso werden sp"ater beim "Uber"-setzen eines Dokuments die zu verwendenden Trennmuster durch Zuweisung an \verb:\language: wieder aktiviert. Hat \verb:\language: beim "Uber"-setzen eines Dokuments einen Wert, f"ur den keine Trennmuster geladen wurden, so findet {\it keine\/} Silbentrennung statt. Wie werden nun die Nummern von 0--255 an die einzelnen Sprachen vergeben? Als Quasi-Standard f"ur die Vergabe der Nummern hat sich mittlerweile das im {\it Babel-System\/}~\cite{Braams91,Goosens94a,Goosens94b} verwendete Schema herausgebildet. % Hierbei befindet sich in der Datei % {\tt language.dat} eine Liste der Sprache und zugeordneten % Trennmusterdateien, bei der Erstellung der Formatdatei f"ur % plain-\TeX, \LaTeX\ oder f"ur ein anderes Format gelesen wird. Dabei % werden diesen Sprachen Nummern aufsteigend und von~0 beginnend % vergeben. Dabei wird an jede neu deklarierte Sprache einfach eine Nummer in aufsteigender Folge vergeben. Wichtig dabei ist, da"s die Zuordnung dieser Nummer an die Sprache in der {\it control sequence\/} {\tt\string\l@}$\langle$Sprache$\rangle$ abgespeichert wird, so da"s man sp"ater wieder auf diese zugewiesene Nummer zugreifen kann. Die Style-Option "`german"' benutzt auch diese {\it control sequences}, daher sollten Sie beim Installieren der Trennmuster folgenderma"sen vorgehen: \paragraph{Schritt 1$^*$:} Sie verwenden das Babel-System (aktuell ist z.\,Z.\ die Version~3.5c vom 21.~Juni 1995). Dann sollten Sie das Paket nach der im Babel-Paket enthaltenen Installationsanleitung auspacken und installieren. Sie k"onnen die Datei {\tt hyphen.cfg} und das nach der Installation entstandene \LaTeXe-Format problemlos mit der Style-Option "`german"' verwenden. Jedoch sind die im Babel-System enthaltenen Style-Optionen zur Sprachanpassung inkompatibel zur Style-Option "`german"', so da"s die {\em gleichzeitige\/} Verwendung dieser Style-Optionen zusammen mit "`german"' in einem Dokument zu Problemen f"uhren kann. Wenn Sie das Babel-System verwenden und die darin enthaltene Datei {\tt hyphen.cfg} nach Anleitung installiert haben, sind Sie fertig. Wenn Sie das Babel-System {\it nicht\/} verwenden, dann lesen Sie bitte weiter. \paragraph{Schritt 1:} Sie ben"otigen zum Laden der Trennmusterdateien f"ur verschiedene Sprachen eine Konfigurationsdatei, die (leider) je nach verwendetem Format einen unterschiedlichen Dateinamen besitzt. Den Namen dieser Datei k"onnen Sie der Tabelle in Schritt~$2$ entnehmen, die Datei selbst sollte folgenden Inhalt haben: % \begin{quote}\small \begin{verbatim} %% Konfigurationsdatei -- Trennmuster: `hyphen.cfg' \message{== Loading hyphenation patterns:} \message{us-english} \chardef\l@USenglish=\language %% british english als "Dialekt" \chardef\l@english=\l@USenglish \input hyphen \message{german} \newlanguage\l@german \language=\l@german \chardef\l@austrian=\l@german \input ghyph31 %% weitere Sprachen nach folgendem Schema: % \message{SPRACHE} % \newlanguage\l@SPRACHE \language=\l@SPRACHE % \chardef\l@DIALEKT=\l@SPRACHE % \input SPRACHhyphen %% Default-Trennmuster: USenglish \language=\l@USenglish \lefthyphenmin=2 \righthyphenmin=3 \message{done.} \endinput \end{verbatim} \end{quote} % In dem gezeigten Beispiel einer Konfigurationsdatei werden die US-eng\-li\-schen Trennmuster und die deutschen Trennmuster geladen, wobei zwei "`Aliases"' f"ur die britisch-englische und f"ur die "oster"-reichische "`Sprache"' definiert werden. Wollen Sie f"ur weitere Sprachen Trennmuster laden -- beispielsweise existieren separate Trennmuster f"ur britisch-englische Silbentrennung -- sollten Sie in der Lage sein, die dazu notwendigen Zeilen anhand des auskommentierten Schemas im gezeigten Beispiel zu vervoll"-st"andigen. Es ist wichtig, da"s Sie die beiden Parameter {\tt\string\left\-hyphen\-min} und {\tt\string\right\-hyphen\-min}, die die Mindest"-l"ange der nicht trennbaren Wortpr"afixe und \mbox{-suffixe} angeben, am Ende der Datei mit passenden Werten vorbesetzen. Ansonsten erhalten Sie eventuell Trennungen, bei denen einzelne Zeichen am Wortanfang oder \mbox{-ende} abgetrennt wird. Es ist jedoch {\em nicht\/} notwendig, diese beiden Parameter f"ur jede zu ladende Trennmusterdatei zu setzen, da \TeX\ die Parameterwerte nicht mit den Trennmustern abspeichert. Wollen Sie in einem Format nur Trennmuster f"ur eine einzige Sprache laden und soll diese Sprache nicht mehr gewechselt -- und damit ausgeschaltet -- werden k"onnen, verwenden Sie einfach die folgende Konfigurationsdatei: % \begin{quote}\small \begin{verbatim} %% Konfigurationsdatei -- Trennmuster: `hyphen.cfg' %% !! NUR EIN SATZ TRENNMUSTER LADEN !! \message{== Loading hyphenation patterns:} \chardef\l@german=\language \newcount\language %% <<== "neues" \language-Register \message{german} \chardef\l@austrian=\l@german \input ghyph31 %% Parameter fuer deutsche Trennmuster setzen: \lefthyphenmin=2 \righthyphenmin=2 \message{done.} \endinput \end{verbatim} \end{quote} \paragraph{Schritt 2:} Entscheiden Sie sich, f"ur welches \TeX-Format Sie eine neue Formatdatei erstellen wollen. Je nach zu erzeugendem Format hat die in Schritt~$1$ gezeigte Konfigurationsdatei einen anderen Namen: % \begin{quote} \begin{tabular}{@{}ll@{}} \qquad {\it Format} & {\it Dateiname} \\[3pt] plain-\TeX & {\tt hyphen.tex} \\ \LaTeXe{} (ab 1.~Dezember 1994) & {\tt hyphen.cfg}\\ \LaTeXe{} (1.~Juni 1994) & {\tt lthyphen.cfg} \\ \LaTeX 2.09 (ab Dezember 1991) & {\tt lhyphen.tex} \\ \LaTeX 2.09 (vor Dezember 1991) & {\tt hyphen.tex} \end{tabular} \end{quote} % Geben Sie der in Schritt~$1$ erstellten Datei den entsprechenden Dateinamen aus dieser Tabelle. {\it Zu plain-\TeX{} und den "alteren \LaTeX-Versionen:\/} Da die US-englischen Trennmuster, die als Mindestausstattung jeder Installation beiliegen sollten, auch den von Donald E.\ Knuth vergebenen Namen {\tt hyphen.tex} haben, m"us\-sen Sie diese Trennmusterdatei f"ur plain-\TeX\ und die "alteren \LaTeX~2.09-Versionen in {\tt ushyphen.tex} umbenennen, um Namens"-kollisionen zu vermeiden. Vergessen Sie in diesem Falle nicht, die Zeile mit dem Namen dieser Datei in der Konfigurationsdatei entsprechend zu "andern, falls Sie die Trennmusterdatei umbenennen! \paragraph{Schritt 3:} Bevor Sie nun mit Ini\TeX\ eine Formatdatei erstellen, sollten Sie sich vergewissern, da"s Ihre \TeX-Version gen"ugend Platz f"ur die Trennmuster reserviert hat. F"ur die deutschen Trennmuster {\tt ghyph31.tex} be"-n"otigen Sie einen "`Trie"'-Wert, der mindestens $9733$ {\tt trie\_size} und $207$ {\tt trie\_op\_size} Platz bietet. Wollen Sie Trennmuster f"ur weitere Sprachen, wie beispielsweise US-englisch, dazuladen, m"ussen diese Werte er"-h"oht werden. Vergessen Sie sp"ater nicht, da"s Sie auch bei der "Uber"-setzung der Dokumente entsprechend mehr Platz f"ur die Trennmuster be"-n"otigen. Ob und wie Sie diese Werte in Ihrer \TeX-Installation "andern k"onnen, entnehmen Sie bitte der (hoffentlich) mit der Implementierung mitgelieferten Dokumentation. H"aufig kann man die Gr"o"se der Trennmustertabelle "uber Umgebungsvariablen, spezielle Konfigurationsdateien oder Optionen in der Kommandozeile bestimmen. \paragraph{Schritt 4:} Erzeugen Sie durch Aufruf von Ini\TeX\ aus der Datei, die die Makros f"ur das \TeX-Format ent"-h"alt, die Formatdatei. Zum Beispiel wird die \LaTeXe-Formatdatei durch den Aufruf % \begin{quote}\small \verb:initex latex.ltx: \end{quote} % erzeugt. Genaueres dar"uber, wie Sie mit Ini\TeX\ eine Formatdatei erstellen, entnehmen Sie bitte der Ihrer \TeX-Installation beigelegten Dokumentation. Welche Datei Sie zum Erstellen eines speziellen \TeX-Formats laden m"ussen, entnehmen Sie der Dokumentation des entsprechenden Formats. W"ahrend Ini\TeX\ die angegebene Makrodatei und eventuell noch weitere Dateien l"adt, sollten Sie darauf achten, da"s auch die oben angegebene Konfigurationsdatei und die Trennmuster geladen werden. Wenn dies nicht geschieht, haben Sie den falschen Namen f"ur die Konfigurationsdatei ge"-w"ahlt. "Uber"-pr"ufen Sie nochmals den Dateinamen und ziehen Sie die Dokumentation des Formats zu Rate. Bricht Ini\TeX\ beim Laden der Trennmusterdateien mit der Fehlermeldung % \begin{quote}\small {\tt \TeX\ capacity exceeded, sorry [pattern memory=}{\it x}{\tt ]} \end{quote} % ab, so haben Sie {\tt trie\_size} zu klein gew"ahlt, bei % \begin{quote}\small {\tt \TeX\ capacity exceeded, sorry [pattern memory ops=}{\it x}{\tt ]} \end{quote} % wurde {\tt trie\_op\_size} zu klein gew"ahlt. Falls dies bei Ihrer \TeX-Implemen"-tierung m"og"-lich ist, sollten Sie in diesen F"allen die Tabellen entsprechend ver"-gr"o"sern (siehe Schritt~3). Ansonsten k"onnen Sie nicht alle in Ihrer Konfigurationsdatei angegebenen Trennmusterdateien in einer einzigen Formatdatei verwenden. \paragraph{Schritt~5:} Wenn alles ohne Probleme durchlief, sollte zum Schlu"s eine Datei mit Endung~{\tt .fmt} und eine Protokolldatei mit Endung~{\tt .log} erstellt worden sein. Kopieren Sie beide Dateien in das Verzeichnis, in denen Ihre \TeX-Implementierung nach Formatdateien sucht. Die Protokolldatei sollten Sie nicht l"oschen, da Sie anhand dieser Datei noch Monate sp"ater nachvollziehen k"onnen, mit welchen Makros Sie diese Formatdatei erstellt haben. Als Kontrolle, welche Trennmuster f"ur welche Sprachen geladen wurden, k"onnen Sie das Ende der Protokolldatei betrachten. Sie sollten beim Erstellen eines \LaTeXe-Formates ungef"ahr folgende Zeilen erhalten: % \begin{quote}\small \begin{verbatim} This is TeX, C Version 3.14159 (INITEX) **latex.ltx (latex.ltx (texsys.cfg) ... (hyphen.cfg == Loading hyphenation patterns: us-english (hyphen.tex) german (ghyph31.tex German Hyphenation Patterns `ghyphen' Version 3.1a <94/02/13>) done.) ... ) Beginning to dump on file latex.fmt (format=latex 96.5.1) ... 14 hyphenation exceptions Hyphenation trie of length 13987 has 388 ops out of 750 207 for language 1 181 for language 0 No pages of output. \end{verbatim} \end{quote} % Wie Sie in der vorletzten und drittletzten Zeile sehen, enth"alt die Formatdatei Trennmuster f"ur zwei Sprachen, denen die Nummern $0$ und~$1$ zugewiesen wurden. Zusammen be"-n"o"-tigen Sie {\tt trie\_size}${}=13987$ und {\tt trie\_op\_size}${}=388$ von $750$~vorhandenen Pl"atzen im "`Trie"'-Bereich. Au"serdem wurden mit \verb:\hyphenation: zus"atzlich $14$~Trennungsausnahmen geladen. Laden Sie andere Trennmuster, unterscheiden sich Ihre Werte nat"urlich von den hier gezeigten Werten. \vspace{\baselineskip} In der Konfigurationsdatei, in der die Trennmuster geladen werden, werden die den Sprachen zugeordneten Nummern in den {\it control sequences\/} {\tt\string\l@}$\langle$Sprache$\rangle$ abgespeichert. Wird sp"ater beim "Uber"-setzen eines Dokuments auf eine Sprache gewechselt, f"ur die keine {\it control sequence\/} definiert wurde, so verwendet die Style-Option "`german"' die folgenden Default-Werte: % \begin{quote}\small \begin{tabular}{@{}lcl@{}} \multicolumn{1}{c}{\it Sprache~}&\it Wert&\it oder, falls gesetzt, Wert der Sprache\\[3pt] \tt USenglish & 255 & \tt english\\ \tt english & 255 & \tt USenglish\\ \tt german & 255 & \tt austrian\\ \tt austrian & 255 & \tt german\\ \tt french & 255 \end{tabular} \end{quote} % In "alteren Versionen der Style-Option "`german"' wurden den Sprachen Werte zwischen $0$ und~$5$ zugewiesen. Ab Version~2.5a wird der Wert~$255$ verwendet, um die Trennung f"ur alle undefinierten Sprachen zu unterbinden. Dies funktioniert in den meisten F"allen, da im allgemeinen f"ur den Wert~$255$ keine Trennmuster geladen werden. \section{Sonstiges} \subsection{Geschichtliches} Die Style-Option "`german"', die das Erstellen deutschsprachiger Texte mit \TeX\ vereinfacht, wurde von Dr.\ H.\ Partl (Technische Universit"at Wien) realisiert und zusammengestellt. Sie war als "`rasche L"osung"' entstanden, die den Vorteil hat, da"s sie keine "Anderungen an der \TeX-Software, den Schriftdateien und den Trennmustern erfordert, sondern direkt auf die Originalversion von \TeX\ aufgesetzt werden kann~\cite{Partl87,Partl88}. Diese "`rasche L"osung"' hat sich be"-w"ahrt und besitzt heutzutage ein weites Verbreitungsgebiet im deutschsprachigen Raum und dar"uberhinaus. Folgende Personen haben durch Ideen und Code-Beispiele zum Erfolg der Style-Option "`german"' beigetragen (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Voll"-st"andigkeit): W.~Appelt, F.~Hommes und andere (Gesellschaft f"ur Mathematik und Datenverarbeitung St.~Augustin), T.~Hofmann ({\sc Ciba-Geigy} Basel), N.~Schwarz (Universit"at Bochum), J.~Schrod (TH Darmstadt), D.~Armbruster (Universit"at Stuttgart), R.~Sch\"opf (Universit"at Mainz, Universit"at Heidelberg, Zuse-Zentrum f"ur Informationsverarbeitung Berlin), F.~Mittelbach (Universit"at Mainz, EDS R"usselsheim), J.~Knappen (Universit"at Mainz), P.~Breitenlohner (Max-Planck-Institut M\"unchen) und viele andere. Ab Version~2.3e vom 31.~Juli 1991 wird die Style-Option "`german"' von B.~Raichle (Universit"at Stuttgart) gepflegt und weiterentwickelt. \subsection{Verf"ugbarkeit der Style-Option} Die Style-Option "`german"' kann man, wie fast jede andere \TeX-Soft\-ware, vom {\it Comprehensive \TeX\ Archive Network}, kurz \mbox{CTAN}, erhalten. Dieses Netzwerk besteht z.\,Z.\ aus den drei ftp-Servern {\tt ftp.dante.de}, {\tt ftp.tex.ac.uk} und {\tt ftp.shsu.edu} wobei auf jedem dieser drei Ser\-ver der gleiche Inhalt zu finden ist. \mbox{CTAN} dient als sogenannter "`Back\-bone"', d.\,h.\ das komplette Archiv oder Teile davon werden von diesen drei Servern auf vielen weiteren Ser\-ver "`gespiegelt"' vorgehalten, so da"s Sie die f"ur Sie g"unstigste Zugriffs"-m"oglichkeit w"ahlen k"onnen. Au"serdem ist der Inhalt von \mbox{CTAN} von mehreren Anbietern auch auf CD-ROM er"-h"altlich. Die Style-Option "`german"', die zugeh"orige Dokumentation und die deutschen Trennmuster finden Sie auf \mbox{CTAN} in den Verzeichnissen \begin{quote} \begin{verbatim} tex-archive/languages/german/ tex-archive/languages/hyphenation/ \end{verbatim} \end{quote} Die Mitgliedschaft in DANTE~e.V\negthinspace.\ bietet eine weitere M"og"-lichkeit an die Style-Option "`german"', weitere \TeX-Soft\-ware und viele Kontakte zu anderen \TeX-Anwendern zu gelangen. Informationen "uber DANTE~e.V\negthinspace.\ erhalten Sie von % \begin{quote} DANTE, Deutschsprachige Anwendervereinigung \TeX\ e.V\negthinspace. \\ Postfach 10\,18\,40 \\ 69008 Heidelberg \\ Federal Republic of Germany\\[4pt] Tel.: +49 6221 2\,97\,66\\ Fax: +49 6221 16\,79\,06\\ E-mail: {\tt dante@dante.de}\\[4pt] {\small WWW}: {\tt http://www.dante.de/}\\ ftp: {\tt ftp://ftp.dante.de/tex-archive/usergrps/dante/} \end{quote} \subsection{\protect\TeX~2.x vs.\ \protect\TeX~3.x und die Style-Option "`german"'} Seit Oktober~1987 ist \TeX\ in der Version~$3.x$ verf"ugbar. Da diese Version gegen"-"uber \TeX~$2.x$ einige Erweiterungen besitzt, soll hier kurz auf die wichtigsten "Anderungen in der Style-Option "`german"' eingegangen werden. \TeX\ Version~3 f"uhrte neue {\it control sequences\/} f"ur neue Primitive und interne Register ein. Darunter f"allt das in "alteren Versionen der Style-Option "`german"' verwendete Makro {\tt\string\set\-language}, das ab Version~2.3 in {\tt\string\select\-language} umbenannt wurde. Da {\tt\string\set\-language} ein \TeX~3-Primitiv ist und deshalb keine auf"-w"arts"-kompatible Definition angeboten werden kann, mu"s in "alteren Texten der alte Makroname durch den neuen Namen ersetzt werden. Zu \TeX{}s internen Registern kamen u.\,a.\ \verb:\language:, {\tt\string\left\-hyphen\-min} und {\tt\string\right\-hyphen\-min} hinzu, um Trennmuster f"ur mehr als eine Sprache unter"-st"utzen zu k"on\-nen. Diese drei Register bestimmen die zu verwendenden Trennmuster und die Mindest"-l"an"-ge der nicht trennbaren Wort"-pr"a"-fixe und \mbox{-suffixe}. Der "`normale"' \TeX-Benutzer sollte diese Register zum Wechsel der Trennmuster nie direkt "andern, sondern sollte dazu das {\tt\string\select\-language}-Makro verwenden. Ab Version~2.4a der Style-Option "`german"' wird f"ur die Sprachen {\tt german} und {\tt austrian} zu"-s"atzlich {\tt\string\french\-spacing} und die Werte f"ur {\tt\string\left\-hyphen\-min} und {\tt\string\right\-hyphen\-min} auf zwei gesetzt. \subsection{"Anderungen seit Version~2.0 (Oktober 1987)} Zus"atzlich zu den in fr"uheren Abschnitten erw"ahnten "Anderungen kommen folgende hinzu: \begin{itemize}\tolerance=9999\hbadness=2500 \item In Versionen vor~2.2 fehlen die Befehle \verb:"S:, \verb:"CK:, \verb:"FF: f"ur Gro"sbuchstaben und die entsprechenden Befehle f"ur die Konsonanten L, M, N, P und~T. \item In Versionen bis~2.2 gab es die undokumentierten Makros {\tt\string\original\-@dospecials} und {\tt\string\original\-@sanitize}, die die urspr"unglichen Definitionen von \verb:\dospecial: und \verb:\@sanitize: enthielten, und {\tt\string\german\-@dospecials}, {\tt\string\german\-@sanitize}, die zu"-s"atzlich das Double\-quote~(\verb:":) enthielten. Diese Makros werden von einigen "`fremden"' Makros benutzt, obwohl sie undokumentiert und nur zur internen Verwendung bestimmt waren. \item Ab Version~2.3e werden die etwas tieferen Umlautakzente durch ein ge"-"an"-der"-tes Makro erzeugt, das schneller ist und zu kleineren \verb:dvi:-Dateien f"uhrt. Au"serdem werden jetzt alle Definitionen\slash Zuweisungen lokal aus\-ge\-f"uhrt. Ausnahmen hiervon sind alle Z"ah\-ler"-allokationen. \item Bis Version~2.3e wurden bei Verwendung von~\verb:"|: zur Verhinderung von Ligaturen keine weiteren Trennstellen im Wort gefunden. \item In Version~2.4a wurden durch zu"-s"atzliche~\verb:\/: "Uberschneidungen der "offnenden An"-f"uh\-rungs"-zeichen mit nachfolgenden Zeichen bei Verwendung der Com\-pu\-ter-Modern-Schriften f"ur viele F"alle verhindert. Undefinierte \verb:"x:-Befehle f"uhren jetzt zu einer Fehlermeldung (dies f"uhrt oft dazu, da"s viele einfache Tippfehler schon beim "Ubersetzen aufgedeckt werden). Die Befehle \verb:"z:, \verb:"Z:, \verb:"~: und \verb:"=: kamen neu dazu. \item Version~2.5a ent"-h"alt Anpassungen an \LaTeXe{} zur Verwendung von Schriften mit Kodierung {\tt OT1} und~{\tt T1}. Die Befehle \verb:"r: und~\verb:"R: kamen hinzu. Die Defaults f"ur "`undefinierten"' Sprachen sind jetzt~$255$ mit entsprechenden Warnungen, um die Benutzer zu zwingen, beim Laden der Trennmuster gleich die verwendete \verb:\language:-Nummer zu sichern (z.\,B.\ mit dem Babel-System oder einer von Hand geschriebenen Konfigurationsdatei). Intern wurden, neben der Verwendung von {\it docstrip}, kleinere Optimierungen ausgef"uhrt. \item Bis Version~2.5b wird bei \verb:"ff: die ff-Ligatur verhindert, obwohl diese bei Ausfall des dritten~"`\mbox{f}"' stehen sollte. Diese "Anderung ab Version~2.5c kann zu gering"-f"ugig anderen Trennungen im direkt auf \verb:"ff: folgenden Wortteil f"uhren. \item Version~2.5c f"ugt das explizite Kerning der oberen deutschen Anf"uhrungszeichen~"' f"ur T1-kodierte Schriften nicht mehr ein, da ab Version~1.2 der DC-Schriften diese Anf"uhrungszeichen etwas weiter nach links plaziert werden, so da"s es zu "Uber"-schneidungen kommen w"urde. \end{itemize} \begin{thebibliography}{99}\tolerance=2000\hbadness=2000 \bibitem[Duden, Bd.~1]{Duden} {\sc Duden}, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremd"-w"orter. Hrsg.\ von der {\sc Duden}-Redaktion. Auf der Grundlage der amtlichen Rechtschreibregeln. Mannheim; Wien; Z"urich: Bibliographisches Institut, 19.~Auf"|lage, 1986. \bibitem[Partl87]{Partl87} Hubert Partl, {\it Ein "`Minimal Subset"' f"ur einheitliche deutsche \TeX-Befehle}, Vortrag und Diskussion beim 6.~Treffen der deutschen \TeX-""Interessenten in M"unster (1987). Anm.: ver"offentlicht in einer Datei namens {\tt germdoc.tex}, mittlerweile ersetzt durch das gleichnamige, Ihnen vorliegende Dokument "`Kurzbeschreibung -- {\tt german.sty}"'. \bibitem[Partl88]{Partl88} Hubert Partl, German \TeX, {\em TUGboat\/} 9(1):70--72, 1988. \bibitem[Braams91]{Braams91} Johannes Braams, Babel, a multilingual style-option system for use with \LaTeX's standard document styles, {\it TUGboat\/} 12(2):291--301, Juni 1991. \bibitem[Goosens94a]{Goosens94a} Michel Goosens, Frank Mittelbach und Alexander Samarin, {\it The \LaTeX\ Companion}, Addison-Wesley, Reading, 2.~Auf"|lage, 1994. \bibitem[Goosens94b]{Goosens94b} Michel Goosens, Frank Mittelbach und Alexander Samarin, {\it Der \LaTeX-Begleiter}, Addison-Wesley, Bonn, 1.~Auf"|lage, 1994. Anm.: "uber"-arbeitete, deutsche "Uber"-setzung von~\cite{Goosens94a}. \end{thebibliography} \end{document}